Fräsdrehen – eine runde Sache
Volkswagen AG – Komponenten-Werkzeugbau | Braunschweig (Niedersachsen), Deutschland
Spitzenleistung im Werkzeugbau: Im Komponenten-Werkzeugbau der Volkswagen AG wird für das Fräsdrehen das CAM/CAD-System hyperMILL® von der OPEN MIND Technologies AG eingesetzt. Innovative Strategien und leistungsstarke Möglichkeiten für die Automatisierung führen zur schnellen Erstellung von sicheren NC-Programmen.
Rotationssymmetrische Teile lassen sich schneller und kostengünstiger im Drehen vorbearbeiten als im Fräsen. Alles in einer Aufspannung – ohne Umrüsten – dieses Prinzip findet immer mehr Einzug in den modernen Werkzeugbau, so auch im Komponenten-Werkzeugbau von Volkswagen am Standort Braunschweig. Die effiziente Nutzung dieser Technologie setzt ein innovatives CAM-System voraus.
Der Neubau der Fertigungshalle im Jahr 1986 und die Integration in die Komponentenstrategie der Marke Volkswagen als Komponenten-Werkzeugbau 2007 waren entscheidend für das heutige Kompetenz-Zentrum. Hier entstehen Kokillen für Zylinderköpfe und Fahrwerksteile, Druckgießformen für Getriebe-, Kupplungs- und Lenkgehäuse, Presswerkzeuge für die Dickblech-Umformung von Fahrwerksteilen und Spritzgießformen – etwa für Stoßfänger oder Instrumententafeln aus Kunststoff.
Seit 2003 tragen der konsequente Einsatz der CAM/CAD-Lösung hyperMILL® und die partnerschaftliche Weiterentwicklung zum Erfolg in der 2,5D-, 3D-, HSC-, Fräsdreh- und 5-Achs-Bearbeitung bei.
„Eine besondere Stärke von OPEN MIND liegt darin, dass die Postprozessoren ganz speziell auf die jeweilige Maschine zugeschnitten werden. Dies gilt auch für das Fräsdrehen.“
Jörg Heinemann, Postprozessoren und 2,5D-Bearbeitung im Komponenten-Werkzeugbau bei Volkswagen Werk Braunschweig
Strategien zum Fräsdrehen
OPEN MIND hat bereits 2007 mit der Entwicklung des Moduls millTURN begonnen, das eine effiziente NC-Programmierung des Fräsdrehens ermöglicht. Für das Fräsdrehen stellt das hyperMILL®-Modul millTURN folgende Strategien zur Verfügung:
- Drehschruppen
- Drehschlichten
- Einstechen
- Gewindedrehen
- Bohren
Mit diesen Strategien kann Volkswagen die Potenziale der Fräsdrehtechnologie ausnutzen. „Wir erzielen beim Fräsdrehen in kürzester Zeit ausgezeichnete Oberflächenqualitäten“, so Jörg Wenserski, Leiter Engineering der Maschinenzentrale. Das gilt sowohl für das Verfahren selbst als auch für die Einführung der neuen Technologie im Komponenten-Werkzeugbau.
Vollständige Integration
Dank der vollständigen Integration des Fräsdreh-Moduls in hyperMILL® können Werkzeugdatenbank, Rohteilnachführung, Kollisionskontrolle und Postprozessor für alle Fräs- und Drehoperationen gemeinsam genutzt werden. „Eine besondere Stärke von OPEN MIND liegt darin, dass die Postprozessoren ganz speziell auf die jeweilige Maschine kundenspezifisch zugeschnitten werden. Dies gilt auch für das Fräsdrehen. Dreh- und Fräsoperationen befinden sich in einem NC-Programm“, betont Jörg Heinemann, Postprozessoren und 2,5D-Bearbeitung im Komponenten-Werkzeugbau bei Volkswagen Werk Braunschweig. „Das Arbeiten im vertrauten System und die Möglichkeiten, Technologie-Know-how abzubilden, erleichterte uns den Einstieg in das Fräsdrehen enorm“, fasst Wenserski zusammen. Drehen und Fräsen auf einer Maschine werden damit in hyperMILL® vollkommen kombiniert – eine runde Sache.
Referenz
Volkswagen AG | Komponenten-Werkzeugbau
Braunschweig, Deutschland