OPEN MIND

Häwitool AG | Amriswil, Schweiz

Werkzeug- und Formenbauer verbessern mit CAM-System hyperMILL die Programmier- und Fräs­performance: Der Schweizer Werkzeug- und Formenbau Häwitool setzt auf Automatisierung – im Maschinen­park und jetzt auch in der CAM-Programmierung. Dazu investierte das Unter­nehmen in das CAM-System hyperMILL von OPEN MIND, das durch seine fort­schrittlichen 5-Achs-Strategien, dem Performance-Paket hyperMILL MAXX Machining und dem hyperMILL AUTOMATION Center entscheidend zu schneller, effizienter Programmierung und Zerspanung beiträgt.

Spitzenprodukte im Werkzeug- und Formenbau herzustellen, das war die Geschäfts­idee von Christoph Häberli und John Wirth, als sie im Jahr 2000 ihr Unternehmen, die Häwitool AG, gründeten. Im Schweizer Ort Amriswil bauten sie auf die grüne Wiese ein erstes Firmen­gebäude und statteten es von Anfang an mit modernster Technologie aus. „Das ist zwingend erforderlich, um an unserem Standort mit präzisen Spritzguss­werkzeugen erfolgreich zu sein“, sagt Christoph Häberli. „Nur so lassen sich kurze Herstellungs­zeiten und ein gutes Preis-Leistungs­verhältnis erreichen. Davon waren wir von Anfang an überzeugt.“
Der Plan ging auf. 2003 stellten die beiden Geschäftsführer ihren ersten Mitarbeiter ein, Tobias Roffler, der heute als Teamleiter das Fräsen verantwortet. 2011 waren es bereits zehn, und heute sind es über 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sukzessive investierte Häwitool in den Ausbau des Maschinen­parks und in innovative Software. So stand bereits 2007 das erste 5-Achs-Bearbeitungs­zentrum in der Produktions­halle. Bald darauf folgte eine mit Linear­antrieben ausgestattete 5-Achs-Fräsmaschine DMG MORI HSC 105 für das Schlichten großer Bauteile und eine kleinere DMG MORI HSC 55, die ergänzt mit einem Workmaster-System von System 3R zum voll­automatisierten Elektroden­fräsen dient.

„Mit dem hyperMILL Automation Center sparen wir uns bei wiederkehrenden Aufgaben mindestens 50 Prozent der Zeit gegenüber früher.“

Tobias Roffler, Teamleiter Fräsen

Stark in der Elektrodenherstellung sowie im Senk- und Draht­erodieren

Weitere Maschinen-Highlights sind die beiden GF-Erodierzellen AgieCharmilles Form X600 mit jeweils 180 Elektroden und 13 Paletten. „Diese automatisierten Maschinen haben unseren Formenbau einen großen Schritt in weiter­gebracht. Und sie haben für zahlreiche Erodier­aufträge aus anderen Industrie­bereichen gesorgt“, freut sich Christoph Häberli. „Das Gleiche gilt für die Drahterodiermaschine AgieCharmilles CUT P 550, die wir Anfang 2023 angeschafft haben.“

An diesen beispielhaften Investitionen lässt sich erkennen, welchen Stellen­wert Innovation und Automatisierung bei Häwitool besitzen. Doch für nach­haltigen Erfolg müssen auch die digitalen Strukturen vorhanden sein. So organisierten sich die Werkzeug- und Formenbauer im Jahr 2016 neu – mit einem ERP-System, das die komplette Arbeits­planung für jede einzelne Werkzeug­komponente übernimmt, und einem MES-System, das laut Häberli eine extreme Hilfe für die Arbeits­abläufe und die Kalkulation darstellt: „Jeder Mitarbeiter ist eingebunden und profitiert von den visualisierten Produktions­aufträgen und Kapazitäten. Wir haben außerdem für eine Daten­durchgängigkeit gesorgt, die vom Auftrags­eingang, über CAD und CAM bis zur Qualitäts­sicherung reicht und eine weitgehend papierlose Fertigung unterstützt.“

Neues CAM-System beschleunigt die Prozesse

Ein wichtiges Merkmal der Häwitool-Unternehmensstrategie ist es, sich niemals auf Erreichtem auszuruhen, sondern kontinuierlich nach Optimierungs­möglichkeiten zu suchen. 2021 waren sich die Verantwortlichen einig, dass die CAM-Programmierung zu einem Flaschen­hals geworden war, der dringend beseitigt gehört. „Die von uns zu fertigenden Teile werden immer komplexer in der Geometrie und im Hinblick auf die Fräs­bahnen deutlich anspruchs­voller. Mit unserer bisherigen CAM-Software konnten wir zwar jedes Bauteil programmieren, doch der Aufwand war teilweise enorm“, erklärt Christoph Häberli. „Auch die mit den gebotenen Fräs­strategien erzielbaren Bearbeitungs­zeiten boten erhebliches Verbesserungs­potential.“

 – Kubische Bauteile in hoher Präzision – die richtige CAM-Strategie spart Bearbeitungszeit.

Kubische Bauteile in hoher Präzision – die richtige CAM-Strategie spart Bearbeitungszeit.

Um dieses auszuschöpfen und die Programmierung zu automatisieren, investierten die Formenbauer in das CAM-System hyperMILL von der OPEN MIND Technologies AG. Schon länger bestand ein Kontakt zu den CAM-Spezialisten mit Stammsitz in Wessling, Deutschland. „Befreundete Unternehmen hatten mehrfach von der einfachen Bedienung, den Automatisierungs­möglichkeiten und den sehr effizienten 5-Achs-Programmier­möglichkeiten in hyperMILL berichtet“, erwähnt Häberli. „Auch die Fräs­ergebnisse von fünfachsig simultan gefrästen Teilen beeindruckten uns sehr.“ Nur vor der Umstell­phase hatte man Respekt, denn zu einer längeren Unterbrechung des Produktions­betriebs sollte es nicht kommen.

Problemloser Systemwechsel

Befürchtungen, die sich als unbegründet heraus­stellten. Der Umstieg auf hyperMILL erfolgte Anfang 2022 und verlief ohne größere Einschränkungen. Wesentlichen Anteil daran hatte Tobias Roffler, der als Frästeam-Leiter und erfahrenster CAM-Programmierer die Verantwortung übernahm. In enger Abstimmung mit Sinisa Stankovic, dem OPEN MIND Vertriebs­leiter Schweiz, entwickelte er einen Plan, nach dem zunächst er selbst als Key-User geschult wurde. Erst danach kamen seine Team­mitglieder an die Reihe, denen Roffler mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Sinisa Stankovic erklärt: „Wir bieten ein umfassendes Trainings­konzept, das aus Basis­kursen zu hyperMILL sowie diversen Aufbau­kursen besteht. Für die Häwitool-Mannschaft haben wir die Basis­trainings in Präsenz durchgeführt. Die Trainings zur Feature- und Makro­technologie, 5-Achs-Technologie, der Werkzeug­datenbank und dem hyperMILL Automation Center erfolgten in einem individuellen Mix aus Präsenz- und Online-Trainings.“

Eine super Teamleistung lieferten Tobias Roffler (vorne) und Sinisa Stankovic – der Umstieg auf das CAM-System hyperMILL verlief ohne größere Einschränkungen im Prozess­ablauf.

Zerspanung von drei Stunden auf 30 Minuten reduziert

Inzwischen sind insgesamt neun Mitarbeiter geschult, die mit hyperMILL ihre Teile programmieren und anschließend auf den Fräs­maschinen zerspanen. „Sie haben sich in kürzester Zeit in hyperMILL eingearbeitet und konnten schnell selbst anspruchsvolle NC-Programme für die 5-Achsbearbeitung erstellen. Auch die Automatisierungs­möglichkeiten überzeugten uns, denn damit sparen wir uns viele Routine­arbeiten und haben mehr Zeit für die wirklich interessanten Aufgaben“, sagt Tobias Roffler. „Dazu zählt zum Beispiel die das Performance-Paket hyperMILL MAXX Machining. Es macht richtig Spaß, zu erleben, um wieviel schneller wir damit sowohl im Schlichten als auch im Schruppen sind. Auch das 5-Achs-Simultan-Fräsen, das wir mit unserem Vorgänger­system nie richtig in den Griff bekamen, setzen wir jetzt immer häufiger ein, sowohl bei Elektroden als auch bei Formteilen. Denn mit hyperMILL ist die Programmierung wirklich einfach, und es stehen immer die passenden Strategien zur Verfügung. Wir erzielen viel bessere Oberflächen, vor allem ein gleichmäßigeres Fräsbild, dies war bisher nicht möglich.“

 – Das Ergebnis: 80 Prozent Zeiteinsparung erreichte Häwitool beim Schlichten der senkrechten Ebenen seitlicher Schieber für das abgebildete Kunststoff&shy;spritzgussteil – dank Tonnenfräser und der <em>hyper</em>MILL MAXX&nbsp;Machining Strategie „Tangentiales Ebenen&shy;schlichten“.

Das Ergebnis: 80 Prozent Zeiteinsparung erreichte Häwitool beim Schlichten der senkrechten Ebenen seitlicher Schieber für das abgebildete Kunststoff­spritzgussteil – dank Tonnenfräser und der hyperMILL MAXX Machining Strategie „Tangentiales Ebenen­schlichten“.

Tobias Roffler macht an ein paar Bauteilen deutlich, welche Einsparungen möglich sind. Da ist zum Beispiel ein seitlicher Schieber für ein Kunststoff­spritzgussteil. Die senkrechten Ebenen wurden mit einem Tonnen­fräser und der Strategie „Tangentiales Ebenenschlichten“ aus dem hyperMILL MAXX Machining Paket bearbeitet. „Während früher der Prozess drei Stunden und 40 Minuten benötigte, dauert die Zerspanung jetzt nur noch 30 Minuten“, sagt Roffler. Dann zeigt er einen Form­kern, bei dem die Form­trennung ebenfalls mit einem konischen Tonnen­fräser tangential gefräst wurde. Auch hier erzielte das Team eine Zeit­ersparnis um den Faktor 8.

Die CAM-Programmierung wird zunehmend automatisiert

Für die Entscheidung pro hyperMILL war auch die Automatisierungs­technologie ein ausschlaggebender Faktor. Sie trägt dazu bei, die Programmierung bei sich ähnelnden Geometrien, wieder­kehrenden Form­elementen und Features wie Bohrungen oder Taschen zu standardisieren. So spart der Anwender Zeit, und zudem wird die Fehler­gefahr reduziert.

Ein wichtiger Bestandteil der Automatisierungs­technologie in hyperMILL ist die fortschrittliche Feature- und Makro­technologie. Sie erlaubt es, Geometrie-Informationen aus dem CAD-Modell automatisch für die CAM-Programmierung zu nutzen. Sinisa Stankovic erklärt: „Das ist nicht auf Standard­features wie Bohrungen und Taschen beschränkt, sondern gilt für nahezu alle Geometrie­informationen. Diese werden über Farben, Formen oder Layernamen zusammen­gefasst. Mit dem in Makros gespeicherten Fertigungs-Know-how lassen sich diese dann automatisch ins NC-Programm übernehmen.“

 – Häwitool-Geschäftsführer Christoph Häberli: „Wir sind alle von unserer neuen CAM-Software <em>hyper</em>MILL begeistert. Das System ist einfach zu bedienen und liefert hervorragende Fräs&shy;strategien, die uns viel Zeit sparen. Vor allem schätze ich die Automatisierungs&shy;möglichkeiten durch das <em>hyper</em>MILL AUTOMATION&nbsp;Center, die wir in Zukunft immer weiter ausbauen werden.“

Häwitool-Geschäftsführer Christoph Häberli: „Wir sind alle von unserer neuen CAM-Software hyperMILL begeistert. Das System ist einfach zu bedienen und liefert hervorragende Fräs­strategien, die uns viel Zeit sparen. Vor allem schätze ich die Automatisierungs­möglichkeiten durch das hyperMILL AUTOMATION Center, die wir in Zukunft immer weiter ausbauen werden.“

Werkzeugdatenbank speichert auch Technologiedaten

Eine wichtige Basis für die automatisierte CAM-Programmierung ist eine gut gepflegte Werkzeug­datenbank. Die von hyperMILL zur Verfügung gestellte Lösung ermöglicht es, Werkzeuge aller Art – von Bohrern über Fräser bis zu komplexen Dreh­werkzeugen – zu verwalten. Sie lassen sich virtuell abbilden und mit Technologie­daten verknüpfen.

Für Tobias Roffler und sein Team war die System­umstellung ein willkommener Anlass, um die Werkzeug­datenbank neu aufzubauen: „Wir haben versucht, eine möglichst hohe Standardisierung bei unseren Werkzeugen zu erreichen, um den Bestand zu minimieren. Zu jedem Werkzeug haben wir umfangreiche Technologie­daten hinterlegt, die auch Materialien und Anwendungs­fälle betreffen. Dadurch können wir auf einfache Weise für jede Bearbeitung das passende Werkzeug mit den richtigen Schnitt­werten auswählen. Diese Datenbank ist für die automatisierte Programmierung ebenso unerlässlich wie unsere gut geschulten Mitarbeiter.“

hyperMILL AUTOMATION Center: 50 Prozent Zeiteinsparung

Um alle CAM-Automatisierungs­möglichkeiten optimal auszuschöpfen, entschloss sich Häwitool, zusätzlich eine Lizenz des hyperMILL AUTOMATION Centers Advanced zu erwerben. Sinisa Stankovicerklärt dazu: „Das hyperMILL AUTOMATION Center Advanced bietet eine Technologie, die weit über die Automatisierung von Standard­geometrie­features hinaus­geht. Die Ausprägung der CAD-Modelle spielt dabei eine unter­geordnete Rolle. Das Haupt­augenmerk liegt auf den Elementen, die ein CAD-Modell enthalten kann. Mit einer Vielzahl an Vorlage­funktionen können hyperMILL-Anwender komplexe Prozesse definieren und standardisieren sowie die Prozess­schritte festlegen.“

Bei Häwitool beschäftigen sich zunächst vor allem drei Mitarbeiter mit dem hyperMILL AUTOMATION Center. Einer von ihnen ist Felix Gasser. Seine Erfahrung: „Man muss sich intensiv mit der Software und ihren vielfältigen Möglich­keiten auseinander­setzen. Aber einmal eingearbeitet, lassen sich damit große Erfolge erzielen.“ Er und seine Kollegen haben sich zunächst auf die Elektroden­fertigung konzentriert und wieder­kehrende Tätigkeiten wie Job erstellen, Ebenen festlegen, Nullpunkt setzen, Einfärben, Beschriften, etc. automatisiert. „Das heißt nicht, dass der Programmierer ganz außen vor ist“, erklärt Felix Gasser. „Er wird vielmehr vom hyperMILL AUTOMATION Center interaktiv durch die einzelnen Prozess­schritte geführt. Der Programmierer legt fest, um welchen Elektroden­typ es sich handelt, ob Kupfer oder Grafit zerspant wird, und kann auch bei anderen vorgeschlagenen Details korrigierend eingreifen.“

Der Erfolg? „Gegenüber früher sparen wir uns bei wiederkehrenden Aufgaben mindestens 50 Prozent der Zeit“, bestätigt Teamleiter Roffler. „Das motiviert uns natürlich, die Automatisierungs­möglichkeiten in Zukunft noch intensiver auszunutzen.“

www.haewitool.ch

 – Felix Gasser ist bei Häwitool einer der Spezialisten fürs <em>hyper</em>MILL AUTOMATION&nbsp;Center. Er ist überzeugt: „Wer sich in der Frästechnik gut auskennt und sich intensiv mit der Software und ihren vielfältigen Möglichkeiten auseinander&shy;setzt, kann damit große Erfolge erzielen.“

Felix Gasser ist bei Häwitool einer der Spezialisten fürs hyperMILL AUTOMATION Center. Er ist überzeugt: „Wer sich in der Frästechnik gut auskennt und sich intensiv mit der Software und ihren vielfältigen Möglichkeiten auseinander­setzt, kann damit große Erfolge erzielen.“

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